„Bäume sind Heiligtümer. Wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit.“ Hermann Hesse

Geschichten und Bräuche rund um die Weide…

Salix alba - Silberweide …
Salix caprea-  Sal- Weide …
Weiden  kommen fast auf jedem Kontinent der Erde vor. Es gibt über 300 Arten und fast alle bevorzugen gewässernahe Standorte – Seeufer, Moore, Auen…

Dieser Baum spielte schon bei vielen alten Völkern eine große Rolle,
aus Weidenruten flocht man in frühen Zeiten verschiedene praktische Hilfsmittel,
Aufgüsse der bitter schmeckenden Weidenrinde wurden von der Landbevölkerung bei Rheuma, Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost verwendet.

Für die Kelten war die Weide der Baum der Verzauberung und der Mysterien, der weissagenden Göttin der Traumwelt und der Erleuchtung, der Vorsehung und seelischen Kräfte.
Im Volksglauben sollten Weidenblätter die Liebe anziehen, die romanischen Völker verwendeten die Weide, um den künftigen Ehemann vorauszusagen. Eine alte Sitte ist es auch, dass zurückgewiesene oder verlassene Liebende einen Weidenzweig am Hut tragen.
Mit diesem Zeichen betonte man öffentlich den Kummer und so ist der Baum auch ein Symbol der Trauer.
Die Weide steht auch in Verbindung mit Grabesriten. Trauergirlanden wurden aus ihren Zweigen gebunden, Weiden wurden an Gräbern gepflanzt, um der Seele den weiteren Weg zu erleichtern.
Die Zigeuner feiern ihr Fest am 23. April am Namenstag des hl. Georg, Schutzpatron von England der Grüne Georg steht für die Geister der grünen Vegetation. Durch die Weide segnet der Grüne Georg das Vieh und die schwangeren Frauen, er heilt Jung und Alt.
Zahlreiche antike Göttinnen haben einen Bezug zur Weide- z.B: Persephone, Hekate, Artemis …

Im christlichen Mitteleuropa nahm man Zweige mit austreibenden Weidenkätzchen am Palmsonntag mit in die Kirche als Erinnerung an die Palmzweige, die man ausbreitete als Jesus in Jerusalem einzog- eine Tradition die bis heute besteht.